Seit 2012 liegt es uns am Herzen, nicht nur unseren Mitbewohnern, sondern natürlich auch unseren Besuchern den Tag ein wenig zu versüßen. Dennoch müssen wir uns mit dem einen oder anderen Vorwurf auseinandersetzen. Zum einen lesen wir im Internet, man wäre durch den Tropenzoo schnell durch und es gäbe nicht viel zu sehen und zum Anderen hätten wir ein unpassendes Preis-Leistungsverhältnis unseres kleinen Zoos.
Zum Einen spielt natürlich die Erwartungshaltung eine nicht unerhebliche Rolle. Der Begriff Zoo ist oft geprägt von Erfahrungen die in GROSS-artigen zoologischen Gärten in unserem Land gesammelt werden können. Sie bieten unzählige Arten aus Tier- und Pflanzenwelt, weitläufige Parkanlagen, ein breitgefächertes Unterhaltungsprogramm bis hin zu kulinarischer Vielfalt. Unser Zoo ist der Kleinste in Deutschland – mit Abstand. Die Fläche die unseren Tieren, Pflanzen und Ideen zur Verfügung steht beläuft sich auf ca. 1.550 qm. Es liegt auf der Hand, dass Nordic Walking entlang eines ausgedehnten Wildgeheges, vorbei an Elefanten rund um einen Pelikanteich bei uns nicht möglich ist und dass eine Flugshow vom Bansiner Strand aus wohl besser zu sehen wäre als von unseren Außenanlagen. Erlauben Sie den Vergleich: Wenn der Rostocker Zoo eine Großraumdiscothek mit mehreren Ebenen, DJs, Bistros und Bars wäre, dann wären wir die lauschige Eckkneipe mit Solokünstler und liebevollen Snacks. Ihre Freizeit können Sie sicher in beiden Einrichtungen außerordentlich gut genießen, sofern die Erwartungshaltung vor der Eingangstür stimmt. Wir laden Sie ein in einen kleinen, ausgesuchten Kreis tropischer Vertreter, die Sie in fast familiärem Ambiente genießen können. Unsere Einrichtung zielt nicht darauf ab, dass Sie hetzen müssen, um den Rundgang gerade so zu schaffen, sondern wir möchten, dass Sie zur Ruhe kommen, sich aufhalten, sich setzen. Beobachten und entdecken Sie das Spektakuläre nicht in atemberaubender Größe, sondern im Detail.
Die Erklärung für das Preise-Leistungs-Verhältnis verbirgt sich in den Hinweisen „klein“, „tropisch“ und „Detail“. Unsere Einrichtung blickt auf eine bewegte Geschichte mit unterschiedlichsten Konzepten und Besitzern zurück, welche nicht allzu selten von schlechter Publicity begleitet wurden. In vielerlei Hinsicht geschah dies auch zu Recht. So, dass wir uns der Aufgabe stellen mussten und müssen, die Lebensräume unserer Bewohner komplett umzugestalten. Auf kleiner Fläche heisst dies bei weitem nicht weniger Arbeit. Es ist eher eine Herausforderung mit den gegebenen Umständen dafür zu sorgen, dass jedes einzelne Tier welches bei uns lebt eine Chance hat, sich wohlzufühlen. Jedes zu Hause unserer Tiere wurde und wird neu gestaltet. Wir befinden uns, wenn man es so will immer noch im Aufbau. Oft in liebevoller Eigenleistung und weit über den Feierabend und die Lohntüte hinaus. Wir wollen ernsthaft Verantwortung für das Stückchen Natur tragen, welches in unseren Händen liegt. Artgerechte Haltung ist für uns Herzenssache. Täglich lernen auch wir dazu und lassen unsere Erfahrungen in die Gestaltung der Lebensräume unserer Mitbewohner einfließen. Wir investieren Liebe, Zeit und eben auch Geld. In Gehege, Terrarien, Volieren und Anlagen und fertig sind wir noch lange nicht. Da wir uns nicht nur aus persönlicher Leidenschaft, sondern auch für ein gelingendes Konzept auf kleinere „tropische“ Tiere konzentrieren, stehen wir auch hier vor besonderen Herausforderungen. Tropisch heisst eben nicht nordeuropäisch. Dies ist ein Fakt, der hinter den Kulissen in außerordentlich aufwendiger Haltung und eben auch in der Buchhaltung Niederschlag findet. Wir sorgen Tag und Nacht für tropisches Klima und für frische ausgewogene, abwechslungsreiche Wunschkost unserer Bewohner. Auf Nahrungsmittelspenden von Supermärkten können wir leider nicht zurückgreifen, da diese erfahrungsgemäß oft schon eine zu lange Zeit in der Auslage verbracht haben, weil sie niemand haben wollte. Dies ist auch für unsere Tiere dann kein Leckerbissen mehr. Außerdem waren zu viele Produkte Bestandteil der lieb gemeinten Lieferungen, welche leider nicht als tierische Nahrung dienen konnten und auch bei uns zu verschwenderischem Müll wurden. Rabatte durch große Bestellmengen können wir mit unserem vergleichsweise kleinen Bedarf nicht wirklich nutzen. Somit heisst es täglich shoppen, ähnlich wie bei Ihnen zu Hause. Und je frischer und hochwertiger Ihr Einkauf sein soll, desto mehr sollten sie dafür an der Kasse in der Geldbörse haben – wir auch.
Dass uns die Gesundheit unserer Mitbewohner am Herzen liegt, sollte theoretisch gar kein Thema sein. Wir möchten es hier nur kurz erwähnen, dass zu diesem Anspruch nicht nur der Besuch vom Tierarzt gehört, wenn es einem Tier sichtlich schlecht geht, sondern regelmäßige präventive Besuche der Spezialisten müssen im Budget sein. Was dies bedeuten kann, kann zumindest der eine oder andere Tierhalter sicher nachvollziehen.
Motivierte Profis möchten wir auch täglich an der Seite unserer Tiere wissen. Ein vernünftiger Ausgleich für die tägliche Engagement unserer Mitarbeiter zeigt sich in ernstzunehmenden Lohnkosten.
Und auch Sie, unsere Besucher sollen sich bei uns wohl fühlen. So investieren wir von Saison zu Saison immer intensiver rund um das Zuhause unserer Tiere in „schicke Tapete und den roten Teppich“. Dazu gehört nicht nur der Abenteuerspielplatz, auf den wir sehr stolz sind, sondern auch jede Bank, jede Grasnabe, jede Saisonblume, Deko, Informations- und Unterhaltungsmaterial und vieles, vieles mehr. Unsere Ideen sind unerschöpflich und mit jeder Saison wird die eine oder andere umgesetzt, je nachdem, was nach der Pflicht von den Einnahmen übrig bleibt, für die Kür. Auf diese Art verfolgen wir den Wunsch, dass sie als unsere Gäste immer mehr direkt von unseren Eintrittspreisen profitieren.
Wir möchten darauf hinweisen, dass wir unsere zoologische WG und alle Pflichten, Notwendigkeiten, Wünsche und Träume die damit im Zusammenhang stehen ausschließlich aus unseren Eintrittsgeldern finanzieren. Wir wissen jeden Cent engagierter Gäste und Liebhaber, der uns nicht zuletzt über unsere kleine Spendenbox am Eingang erreicht sehr sehr zu schätzen. Auf große Spendenaktionen, -verträge, sonstige Stützen und Fördergelder können wir in unserem kleinen Rahmen allerdings nicht bauen.
Wir möchten mit Ihnen auf Verständnis durch Verstehen hoffen, dass unsere Eintrittspreise in keiner Weise einer schnellen Bereicherung, sondern dem verantwortungsvollen Umgang mit der Aufgabe dienen, die wir mit Hingabe tragen möchten aber ohne die entsprechende Abgabe nicht verwirklichen können.